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Optimistische Gedanken über Corona

Gelbe Tür

Kommentar

Prolog

Niemand von uns kann momentan etwas für die Patienten unternehmen, außer den Medizinern, die Tag und Nacht für sie kämpfen. Was wir alle tun können und müssen, ist den Maßnahmen der Experten und Regierungen zu folgen. Es liegt hier fern, irgendjemandem in besorgter oder gar trauernder Situation zu nahe zu treten. Vielmehr senden wir Trost, Kraft und Energie zu allen Betroffenen. Dies ist als essayistischer Beitrag zum Diskurs und als konstruktiver Dialog angedacht. Schützt euch, damit die geschützt werden, die besonderen Schutz benötigen – bleibt zuhause!

 

 

Eine überwältigende Solidarität

Bei all der Aufregung und Sorge um unsere Liebsten ist die überwältigende Solidarität das Trostpflaster, das wir jetzt benötigen. Und wie sehr bemühen sich gerade alle, einen Unterschied zu machen – den systemrelevanten Berufen wird unter die Arme gegriffen, der Staat gibt Milliarden aus. Die Unternehmen stellen ihre Produktion um, damit den Krankenhäusern nicht mehr die passende Ausrüstung fehlt, selbst die Fußballvereine helfen jetzt ihren kleinen Partnern. In Österreich unterstützt der Zivildienst die Gesellschaft. Die  UNO fordert eine weltweite Waffenruhe. Astronauten geben hilfreiche Tipps aus ihren isolierten Zeiten im All. Sogar einige Nachhaltigkeits-Blogs versuchen zu helfen 😉

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=_kU4oCmRFTw]

Stadt Wien: Erklärung für Kinder

 

Durchbruch der Digitalität

Wie reibungslos auf einmal digitale Kommunikationswege funktionieren. Wie schlagartig Programme zum Video-Chat beliebt geworden sind und als praktisch angesehen werden. Die Arbeitswelt hält Meetings mit Mitarbeitern ab, die ohne Hose von zuhause arbeiten. Man hört allerorts Berichte von der neu gewonnen Freiheit und dem plötzlich doch existierenden hohen Wirkungsgrad beim Home-Office. Das war lange undenkbar, da an der Effizienz der Mitarbeiter im Home-Office gezweifelt wurde sowie an ihren Arbeitszeiten und ihrer Motivation. Wir sehen gerade, dass einige Tätigkeiten und teilweise ganze Jobs von den eigenen vier Wänden aus bewerkstelligt werden können. Nun können wir beobachten, wie die Mitarbeiter profitieren, wie entbehrlich manchmal Meetings im Büro sind und wie viel Verkehrsaufkommen und vieles mehr damit gespart werden kann.

Kinder sowie Enkel bringen ihren älteren Angehörigen gerade die Technik bei – echte digitale Eingeborene eben. Wir sehen wie gut vernetzt wir sind und wie viele Medien aus anderen Ländern zum Standard für uns alle geworden sind. Wir lachen mit einer italienischen Oma und singen mit spanischen Städten. Eine gesamte Branche hilft gerade mit der Leistung ihrer Computer daheim, dem Virus auf die Schliche zu kommen. Jetzt stelle man sich das Ganze noch mit dem kommenden flotten 5G Netz vor. Wird der Erstkontakt beim Dating momentan eigentlich auch per Video-Chat hergestellt?

 

Die Zukunft des Zahlens

Was in weiten Teilen Skandinaviens bereits Normalität ist, muss sich die Bevölkerung hier erst mühsam aneignen. Es geht auch ohne Bargeld! Vielleicht werden unsere Geldbörsen bald etwas leichter ausfallen, denn zumindest die lästigen Kleingeld-Münzen werden vielleicht bald passé sein – gut so, denn alleine die Rohstoffe und der Energieaufwand bei der
Produktion würden uns alle und die Umwelt entlasten. In den Niederlanden, Belgien, Finnland und Irland werden schon keine 1- und 2-Cent-Münzen mehr geprägt, es wird einfach auf- oder abgerundet. Der Schritt hin zu einer ständigen digitalen Bezahlung wurde seit jeher mit Kritik von Datenschützern begleitet. Vielleicht schaffen wir es, genügend Aufmerksamkeit für diese Thematik zu generieren, damit schlussendlich zwar Bargeld keine große Rolle mehr spielt, aber unsere Daten per Gesetz geschützt sind. Petitionen lassen sich nebenbei aus dem Home-Office unterstützen.

 

Effekte auf die Natur

Momentan lässt sich quasi allerorts ein Rückgang der Emissionen und der Belastungen, die sonst durch Straßenverkehr und Industrie das Klima belasten, verzeichnen. So konnten wir bereits vor etlichen Tagen die Satellitenaufnahmen von China wahrnehmen und eine massive Verbesserung der Luftqualität sehen. Und auch in Europa lässt sich bereits eine signifikante Veränderung nachweisen. Die Geschichten über Wildtiere, die die Städte wiedervereinnahmen und sich nun frei bewegen, sind bemerkenswert. Allerdings sind diese Effekte nur vorübergehend, und es sollte niemals vergessen werden, um welchen Preis sie geschehen. Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich die große Katastrophe verhindern – ohne eine Öko-Diktatur.

 

Erzwungene Entschleunigung

Wo Schatten ist, da ist auch Licht. Zahlreiche Gespräche drehen sich zur jetzigen Zeit um die Kehrseite der Krise. Dies soll nicht gefühllos wirken, doch momentan erkennen viele Menschen durch die erzwungene Entschleunigung, wie rasant unser Leben sonst ist. Wer bisher von einem Treffen zum nächsten hetzte, wird erst jetzt zur Ruhe kommen und den Druck sinken fühlen. Fast alle schalten einen Gang runter. Einige besinnen sich auf das Grundlegende, und etliche Diskussionen werden um den Stellenwert derer geführt, die bis dato wenig Beachtung gefunden haben – die Helden des Alltags. Diejenigen, die so empfinden können, sollten diese Phase auch bewusst wahrnehmen. Dazu gibt es eine Vielzahl von nützlichen und unterstützenden Übungen und Techniken. Der Klassiker ist sicherlich Meditation, oder Achtsamkeit. Aber auch Yoga-Onlinekurse können dabei helfen, die eigene Balance wiederherzustellen. Wer die Zeit dafür sein eigen nennt, kann jetzt die aufgeschobenen Vorsätze in den Blick nehmen und zum Beispiel Bildungsangebote nutzen – Sprachen (Gebärdensprache) lernen oder sich dem Programmieren widmen. Aber (und das ist wichtig) es ist auch absolut in Ordnung und kann sogar zielführend sein, eben nicht zielführend zu sein. Runter mit den Erwartungen an die eigene Person, und einfach mal rumhängen, entspannen und die Seele baumeln lassen, auch das ist in der gegenwärtigen Zeit vollkommen gesund – beiseite mit der ewigen Selbstoptimierung.

 

Philosophie: „Wir haben genug Zeit, wenn wir sie nur richtig verwenden.“ – Goethe

Einst, vor langer Zeit, monierte ein kritischer Geist den unreflektierten Umgang mit der Weisheit bei seinen Zeitgenossen. Man könne sich der Weisheit nur nähern und ihr freundschaftlich gegenüberstehen. Auf Griechisch: phílos sophía – die Freundschaft oder Liebe zur Weisheit. Philosophie richtete sich damit gegen die Sophisten (Die Weisen) mit ihrem Anspruch auf vollendetes Wissen. Der kritische Geist nannte sich Sokrates, und sein bekanntester Ausspruch lautet: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“ Die Gedanken der großen Geister vor ihm, die sogenannten Vorsokratiker, sind ebenso spannend wie die Denker der Aufklärung im 17. und 18. Jahrhundert.

Den eigenen Geist zu trainieren und die Welt verstehen zu wollen, ist immer eine lohnenswerte und erkenntnisbringende Beschäftigung – also hinein in die großen Gedanken. Sei es Ethik, die mit dem Trolley-Problem ein erstes Dilemma bereithält (Stichwort autonomes Fahren – ein Test) oder die Memtheorie, die Thematiken sind schier unerschöpflich. Es gibt viele gute Formate, die sich professionell mit philosophischen Debatten auseinandersetzen, wie zum Beispiel Scobel, das philosophische Kopfkino oder Sternstunde Philosophie, bei der vor kurzem der Denker und Pianist Igor Levit zu Gast war, der derzeit abends im Home-Office für seine Follower spielt. Zur aktuellen Lage erscheinen bereits zahlreiche Veröffentlichungen, so zum Beispiel in den Magazinen Hohe Luft und Philosophie Magazin – sie alle sind lesenswert.

[youtube https://www.youtube.com/watch?v=9CMkE-iD7es]

 

Kabarett – mehr als Kleinkunst

Lachen ist gesund, das ist allgemein bekannt. Wer abseits von Comedy und Klamauk lieber nachdenkt beim Schmunzeln und sogar noch etwas lernen möchte, der ist im Kabarett gut aufgehoben. Gute deutschsprachige Formate sind teilweise seit langer Zeit etabliert und erfreuen sich großer Beliebtheit (Die Anstalt; Mitternachtsspitzen; Heute Show;  Willkommen Österreich). Derzeit erblicken auch neue Sendungen die Welt (Puffpaffs Noch nicht Schicht, Homies). Diese Beiträge werden aus dem Home-Office heraus ausgestrahlt, so wie es die beliebten amerikanischen Late-Night-Moderatoren machen (Stephen Colbert; Trevor Noah; Jimmy Fallon; John Oliver; Seth Meyer). Die ohne Publikum sichtlich eingeschränkten Moderatoren zeigen nicht nur eine menschliche Nähe, sondern sind selbstverständlich schonungslos sarkastisch, stilsicher und spielerisch scharfsinnig.

 

Filme, Serien, Dokus und Literatur

Allgemein ist der Inhalt für unsere Flimmerkisten unendlich, und wir könnten für Jahrhunderte „Dauer-Glotzen“. Seien es hochkarätige Filme (Isle of Dogs; Theory of Everything; Interstellar), die unterschiedliche Genres bedienen und häufig noch einen Mehrwert bieten, indem sie uns etwas beibringen (oder zumindest nahe legen) oder spannende Serien (Orville; Lie to me; Bull), die alte Kategorien neu-denken und damit faszinierende Impulse geben. Dabei sind Kurzfilme stets etwas zu kurz gekommen, obwohl unter ihnen Meisterwerke schlummern, die es nur zu entdecken gilt (ARTE; Future Shorts). Dokumentationen sind ohnehin das A und O der Unterhaltung, ob die allseits beliebte Meeresbiologie oder aufklärende Produktionen (Jamie Olivers School dining; Forks and knives; Geplante Obsoleszenz).

Wem der Sinn nicht nach derlei Kost ist, wird mit den aktuellen Streaming-Angeboten der Theater glücklich (nachtkritikstream) oder greift gleich zum ewigen Papier. Die Klassiker sind geduldig. Utopien von Morus über Schnabel bis zu Huxley und Orwell oder Schmidt bieten ebenso spannende Lektüren wie Robinsonaden zum Beispiel von Campe. Weltliteratur lässt sich mittlerweile online lesen. Darwin liest sich auch heute noch gut, und zur Einführung in fremde Fachwelten ist die Dummie-Reihe erstaunlich hilfreich. Wem das zu passiv ist, sollte selbst ein Schreibwerkzeug zu Händen nehmen – das Tagebuch wartet.

 

„Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.“ – Nietzsche

Die therapeutische Wirkung von Musik ist zweifelsfrei belegt. Jetzt ist es die richtige Zeit, neues zu entdecken und altes wieder aus der Plattenkiste hervorzuholen. Dass Musik auch in der Krise hilft, wird auch an den zahlreichen Songs über die Krise deutlich – die Ärzte verkündeten sogar ein neues Album. Warum nicht jetzt in Genres reinhören, die vielleicht lange persönlich vernachlässigt wurden. Klassik oder Jazz, Fusion-Jazz oder Subgenres wie Swing-Hop können je nach eigener Vorliebe neue faszinierende Impulse im Leben geben. Über nichts lässt sich so gut streiten, wie über musikalische Stile und die Nuancen in den Kategorien. Conscious Rap von Kollision oder Oldschool Psychobilly von As Diabatz – warum nicht beides? Musik wirkt in unseren zerebralen Irrungen und Wirrungen Wunder und das sogar bei Elefanten (für alle die Katzenvideos nicht lange ertragen, wobei es dafür auch Huskys gibt).

 

Was sind eure Tipps und Links?

Selbst die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt zurzeit Videospiele zur Unterhaltung und Zerstreuung, um damit soziale Kontakte aus der Ferne zu erleben. Die Branche ist nebenbei schon lange so groß, dass sie die Filmindustrie in den Schatten stellt. Na, wenn das nicht genug Grund ist, die gewaschenen Hände an das Gamepad oder die Maus zu legen. Es geht jedoch auch analog mit den guten alten Brettspielen. Die kann man natürlich mit Kindern spielen, oder man kommt auf den Hund und entdeckt die erwachsene Welt des Boardgamings.

Hervorragende Inhalte gibt es natürlich auch durch eloquente Autoren rund um Veganismus und Mobilität (Graslutscher) oder in Form von crowd-finanzierten Journalismus (Krautreporter). Wer gerne kocht, kann hier im Blog einige lustige Rezepte finden sowie alles, was das Shopping-Herz begehrt. Wem gerade auffällt, dass die eigenen Möbel zu langweilig sind und die Wohnung etwas mehr Glanz benötigt, findet bei boconcept echte Design-Perlen. Doch was sind eure Tipps? Schreibt eure Lieblings-Links einfach in die Kommentare und vergesst nicht die Glocke…ähh…den Newsletter zu abonnieren 😉

 

#WhenCoronaVirusisover

Vermutlich werden viele Menschen in gewisser Weise voller Tatendrang, Aktionismus, Energie und mit Lust auf Aktivität aus der Krise herausgehen – zumindest in dem Sinne, dass sie ihre Leben wieder in vollen Zügen genießen wollen. Auch die Kaufkraft derer, die während der Krise keine Einbußen hatten, wird der Wirtschaft sicherlich guttun. Die bitteren Erfahrungen und herbe Verluste werden wir mit uns tragen, aber die Lernkurve und die Solidarität der Bürger untereinander werden ebenso ein Teil von uns sein und bleiben. Unter dem obigen Hashtag sammeln Nutzer in den sozialen Medien Ideen und Vorstellungen für die post-coronale Zeit. Denkt mit und malt euch aus, wie es wieder sein wird.

 

Eine Welt wächst zusammen

Das erste Mal blickt die Menschheit gemeinsam in eine Richtung und kämpft gegen das gleiche Problem. Rassismus, Ideologien und Hassprediger haben jetzt schon an Einfluss merkbar verloren – in einer globalisierten Welt wachsen nicht nur die Menschen wieder zusammen, sondern sie sehen auch, dass die Scheu vor Veränderung und die Angst vor Fremden nicht länger haltbar sind. Der Blick zurück ist zur Paradoxie geworden. Die kommende Generation, bereits jetzt als Generation C diskutiert, wird nicht länger alte Feindbilder ihr eigen nennen, sondern eine gemeinsame Gegnerschaft in einem internationalen Virus sehen. Eine Perspektive, die Grenzen überwindet. Mit Geduld und Rücksicht, aber auch mit Solidarität und gemeinsamer Kraft, werden wir diese Zeit hinter uns bringen und danach zu unserem Leben zurückkehren – bis dahin bleiben wir positiv und tauschen Links aus! – Euer beeanco-Team (Ulf S.)

 

https://twistedsifter.com/category/shirk-report/

(Für sofortige lustige Ablenkung)

Foto: Robert Anasch

 

PS: Hier geht es zum kritischen Blog. Bleibt gesund.

 

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