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Atomkraft – Nein Danke! Die „INES-Skala“

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Es gibt unzählige Gründe skeptisch und sogar kritisch gegenüber Atomenergie und Atomkraftwerken zu sein. Beinahe jeder hat von Tschernobyl und Fukushima gehört. Eine vollständige Übersicht über Probleme wie Atommüll und Endlagerstätten würde sicherlich den Rahmen sprengen, daher sukzessive einige Aspekte die das Thema nachhaltig beleuchten. Hier geht es im Folgenden um die Skala, die Störungen und Unfälle kategorisiert und in einem Schema zusammenfasst.

 

Was bedeutet INES-Skala?

Hinter der Abkürzung verbirgt sich eine internationale Bewertung: International Nuclear and Radiological Event Scale. Diese Evaluation stammt von der Internationalen Atomenergie-Organisation (International Atomic Energy Agency IAEA) in Wien. Diejenigen Länder, die sich durch internationale Verträge dazu verpflichtet haben, müssen Störmeldungen und ähnliches der Behörde in Wien melden (Liste der Mitgliedstaaten). So sollen nicht nur Störungen und Unfälle dokumentiert werden, sondern in erster Linie die Sicherheit der Bevölkerung und der Umwelt gewährleistet werden. Die IAEA agiert dabei allerdings nicht kritikfrei, so wurde ihr zwar 2005 der Friedensnobelpreis verliehen, das Anliegen der unabhängigen Organisation ist es erklärter Weise aber die Atomenergie sicherer zu gestalten und einen Ausbau zu fördern.

 

Welche Stufen gibt es?

Die INES-Skala ist in 8 Stufen aufgeteilt. Die Abstufungen sind differenziert und führen Merkmale auf, anhand derer die Stufe der Störung oder des Unfalls eingeordnet werden. Beginnend bei Stufe 0, was keine oder sehr geringe sicherheitstechnische Bedeutungen hat, ist das Ende der Gradmessung bei 7 erreicht, was wiederum für eine nukleare Katastrophe eines Super-Gaus entspricht. Die Steigerung auf die jeweilige nächste Stufe bedeutet eine Erhöhung der Strahlendosis um den Faktor 10.

Die Bezeichnungen für die Stufen:

  1. Störung (Abweichung von einem sicheren Betrieb, inkl. Diebstahl von Strahlenquellen)
  2. Störfall (Einzelperson der Strahlung ausgesetzt und Kontamination der Anlage)
  3. Ernster Störfall (10 fache Strahlendosis, nicht tödliche Strahlung, beinahe Unfall)
  4. Unfall (Geringe Freisetzung, min. 1 Todesfall durch Strahlung, Gefahr für Bevölkerung)
  5. Ernster Unfall (Gegenmaßnahmen erforderlich, mehrere Todesfälle, Schäden am Reaktor)
  6. Schwerer Unfall (Bedeutende Freisetzung radioaktiven Materials, Merkmale zuvor erfüllt)
  7. Katastrophaler Unfall (Erhebliche Konsequenzen für Bevölkerung und Umwelt, usw.)

Die Merkmale sind selbstverständlich differenzierter als hier dargestellt und werden von Experten überprüft. Bemerkenswert ist allerdings, dass die Mitgliedsländer erst bei Zwischenfällen ab Stufe 2 meldepflichtig sind.

 

Zwischenfälle

Wer die Liste der atomaren Zwischenfälle betrachtet, die ausschließlich Unfälle ab Stufe 4 darstellen, dem wird eines schnell klar: 34 Zwischenfälle erwecken kein Vertrauen. Tschernobyl (26.04.1986 – Sowjetunion) und Fukushima (11.03.2011 – Japan) sind die beiden Gaus auf Stufe 7, bei denen vollständige Kernschmelzen stattfanden. Three Mile Island (28.03.1979 – USA) mit einem Unfall auf Stufe 5 ist vielen Menschen auch noch ein Begriff. Aber der Unfall von Majak (29. 08.1957 – Sowjetunion) auf Stufe 6 und das Ereignis von Santa Susana Field Laboratory (26.07.1959) auf Stufe 5-6 ist deswegen vielen kein Begriff, weil sie Jahrzehnte geheim gehalten und vertuscht wurden. Die Meldepflicht der Mitgliedsländer ist auch deshalb kritisch zu beurteilen, weil es auch in der jüngeren Geschichte Ereignisse gibt, die intransparent gehalten wurden. Auch die Liste der deutschen Störungen von atomaren Anlagen unterhalb der INES-Stufe 3 und die Liste der europäischen Zwischenfälle können nicht als kurz bezeichnet werden.

 

Bei einer Technologie, die derart verheerende Konsequenzen auf Menschheit und Umwelt erzeugen kann und in Anbetracht der Vielzahl der Störungen und Unfällen, ist die Rede von einem Restrisiko nicht mehr als ein Euphemismus (Beschönigung). Wenn Befürworter der AKWs mit immer sicheren technologischen Standards argumentieren, wird häufig vergessen, dass auch Endlager und Ruinen ein potentielles Sicherheitsrisiko beherbergenden. Die Faktoren für Störungen sind so zahlreich wie divers und sind in den Listen ausführlich studierbar. Die INES-Skala macht darüber hinaus deutlich, dass wir in der Geschichte der Atomkraft bereits an unsere Grenzen gekommen sind und niemand kann aufgrund der Anzahl an AKWs prognostizieren, ob die Skala nicht irgendwann nach oben gesprengt wird. Euer beeanco-Team (Ulf S.)

 

Foto: Dan Meyers

 

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