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Shipping Costs: was darf & soll Versand kosten?

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In diesem Artikel wollen wir das heikle Thema von “gratis Lieferkosten” von einer kritischeren Seite betrachten. Beim Kunden gerne gesehen, allerdings nicht immer die beste Lösung.

 

Versand – eh gratis oder?

 

Das ist leider die vorherrschende Ansicht heutzutage. Versand darf nichts kosten und die bestellte Ware soll im besten Fall schon morgen ankommen.

Das Bild des Online-Warenversands ist in den letzten Jahren durch ein paar globale Mitstreiter – diese sollen an dieser Stelle namentlich nicht erwähnt werden – verzerrt worden. 

Versand ist eine Leistung, die nichts mehr kosten soll. Aber wieso ist diese Einstellung heutzutage so weit verbreitet, ja schon fast Gang und Gebe? Denn, wenn ich zur Post oder einem anderen Versanddienstleister gehe und ein Paket verschicken möchte, wird mir diese Leistung auch in Rechnung gestellt, nur beim Onlineversand nicht. Gibt es hier eine spezielle Regelung, die besagt, dass (viele) online bestellte Waren frei haus zugestellt werden? 

 

Ganz und gar nicht, eine(r) trägt immer die Kosten. Entweder es wird auf den Endpreis der Ware aufgeschlagen, wird dem Händler selbst in Rechnung gestellt (zB bei Dropshipping) oder geht auf Kosten der Umwelt – jemand zahlt immer (drauf).

 

Versand ist ein riesen Bestandteil des ganzen Handels und hat dadurch auch immense Auswirkungen auf die Umwelt.

 

Sind wir einmal ehrlich, die nachhaltigste Alternative, wäre ohnedies, Waren erst gar nicht zu verschicken, sondern aus der Region im Laden ums Eck kaufen. Doch in unserer globalen vernetzten modernen Welt ist diese Wunschvorstellung schwer umsetzbar, würde vielerorts gar einen Rückschritt in der Globalisierung bedeuten. 

Warenversand gehört in der heutigen Welt zum täglichen Geschäft, denn irgendwie müssen die Produkte ja zum EndkonsumentIn kommen. 

 

Allerdings wird der gratis Versand oft als Lockangebot verwendet, um Verkäufe zu steigern. ein durchaus legitimes Mittel, wenn es hierbei nicht wieder zu einer Verzerrung im Wettbewerb kommen würde. Große Plattformen können hier ihre Marktstellung ausnutzen und so werben. Kleine Anbieter, die keine Kosten und Mühen scheuen, um qualitativ hochwertige Produkte herzustellen, können hier vielleicht nicht mitziehen, genauso wenig Generalisten, die das Angebot vieler Hersteller auf einer Plattform zusammenziehen. Da kommen bei einem Einkauf bei verschiedenen Marken / Herstellern schon mehrfache Versandkosten zusammen. Kann das denn überhaupt sein? Kann es, wenn Produkte aus verschiedenen Richtungen ankommen, dann sehr wohl. 

 

Das ist natürlich aus der Sicht des Onlineshoppers / der Onlineshopperin nicht gerne gesehen, allerdings ist das die Realität. Ein Produkt von irgendwo zu verschicken, ist eine Dienstleistung, die etwas kostet.

 

Auswirkungen auf Produktqualität?

Im Rennen um immer niedrigere Preise und dabei trotzdem höhere Margen zu erzielen leidet oft die Qualität der Produkte darunter. Eventuelle Lieferkosten werden auch noch in die Preisgestaltung einkalkuliert, was sich wiederum auf den Herstellungsprozess und dafür verwendete Ressourcen auswirkt. Einsparungen bei Materialien und in der Herstellung haben nicht zuletzt einen negativen Effekt auf die Nachhaltigkeit eines Produktes.

 

Oft debattierter, aber gerne übersehen – Faktor Umwelt

Neben kostenlos wird Versand auch gerne für den nächsten Tag oder asap als Express angeboten. Dass hier dann die Kapazitäten der Gefährte, die die Ware durch die Welt karren, nicht immer oder gar selten ausgelastet sind, kann man sich auch mit wenig Vorstellungsvermögen denken. Im worst-case fährt ein LKW mit einem Paket quer durchs Land, nur für die ‘next day Zustellung’. Somit steigt der CO2 Fußabdruck eines verschickten Produktes und damit die dadurch einhergehende Umweltbelastung exponentiell. 

Doch dafür gibt es doch Kompensation

Kompensation ist ein schwieriges Thema, auf das wir in einem gesonderten Blog noch eingehen werden. Es ist auf jeden Fall eine gute Sache, seinen CO2-Ausstoß durch die Unterstützung verschiedener Klimaprojekte zu kompensieren. Diese wiederum können wertvolle Beiträge für unsere Umwelt und im Kampf gegen den Klimawandel haben. Ganz ungeschehen macht es aber unseren CO2-Ausstoß aber dennoch nicht.

 

Soziale Kosten

Einen Blick in Richtung der Logistikunternehmen müssen wir auch werfen. Gratis Versand kann oft nur soweit auch angeboten werden, wie das mit dem Budget vereinbar ist. Andererseits gibt es ein stetiges Ringen um, wer kann den günstigsten Preis anbieten. 

Neben variabler Kosten, wie Spritpreisen, gibt es auch noch den Faktor Mensch. Es ist allgemein bekannt, dass in der Logistikbranche regelrechtes Lohndumping betrieben wird – mehr Arbeitskräfte, um den steigenden Demand nach schneller, next-day Lieferungen abdecken zu können und niedrigere Löhne, damit die Preise klein gehalten werden können, am besten niedriger als die Konkurrenz. 

Eine verkehrte Welt..

 

Gratis Versand – es geht auch anders!

Kostenloser Versand ist nicht vom Grunde her schlecht, es kommt ganz auf die Hintergründe und Ausführung an. Es muss immer im Verhältnis Ware – Aufwand – Ressourcen & Strecke gesehen werden.

Es gibt durchaus “gratis Versandoptionen”, die gut sind und wo auch alle Beteiligten zufrieden sind.

Manche Händler übernehmen gerne ab einem bestimmten Kaufpreis den Versand, ohne ihn auf den Kaufpreis der einzelnen Produkte abzuwälzen. In diesem Zusammenhang kann man das von Händlerseite als ‘customer acquisition cost’ verbuchen. Auch wiederum sind manche generell bereit, diese Kosten zu übernehmen, um ihre Ware begehrter zu machen.

Als weitere Möglichkeit, käme dann noch die, die Teil einer Lagerlösung ist, wie

beeanco first: 

Wir bei beeanco stellen Waren, die Händler bei uns im City Hub lagern, innerhalb Wiens kostenlos mit dem Fahrrad zu. Das machen wir aus unserer eigenen Überzeugung, denn einerseits ist die Lagerung von Produkten, die in größeren Stückzahlen an eine Enddestination (zB eine Stadt) verschickt werden und dort dann mit dem Fahrrad zugestellt werden, umweltfreundlicher, als wenn vielfach Pakete aus verschiedenen Richtungen an Adressen in einer Stadt geschickt werden und weil wir so die ‘Grüne letzte Meile’ in der Stadt fördern möchten.

Achtet auf das ‘beeanco first Label’ in unserem Shop!

 

Fazit

Gratis Versand ist nicht gleich gratis Versand ist nicht immer Freude für alle Beteiligten. Jemand zahlt immer. 

Natürlich wollen wir niemandem vorschreiben wie, auf welchem Weg und in welcher Zeit man sich seine Produkte schicken lassen soll. Allerdings wollen wir hiermit einen kleinen Anstoß zum Nachdenken geben, wenn ihr das nächste mal etwas online bestellt. 

Wichtig ist nur, dass hinterfragt wird, wie die kostenlose Zustellung zustande kommt und wer dafür tatsächlich die Kosten trägt. Auch gilt es immer darauf zu achten, welche Versandwege gewählt werden, wie schnell oder doch mit Zeit das Produkt ankommt, und wie hoch der Schadstoffausstoß auf diesem Weg ist. Einige Seiten und Versanddienstleister zeigen dies schon sehr detailliert und transparent an.

Schaut euch dazu auch die Versandart an und woher die Ware kommt und – auch wenn kontrovers – wählt eine CO2-neutrale Zustellung oder versucht den CO2-Ausstoß zu kompensieren.

 

Schließlich sei noch gesagt, wir leben nicht im Land, in dem Milch und Honig fließt. Versand will bezahlt werden und hinterlässt seine Spuren. Die Kosten trägt immer irgendwer, im Zweifel gehen diese zu Lasten der Umwelt.

Seien wir achtsamer, wenn es darum geht, woher und wie wir uns unsere Produkte schicken lassen. Unser Beitrag hat große Auswirkungen. Sehen wir zu, dass es gute sind!

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